Schlagwort: spiking

  • Liebe Raver* innen, wir müssen reden!

    Liebe Raver* innen, wir müssen reden!

    Seit dem Ende der Pandemie häufen sich Fälle von K.O.-Tropfen bei Veranstaltungen, auch in der Leipziger Clubszene.

    Deshalb hatten wir vor der Wiedereröffnung unseres Clubs im April 2021 ein großes Krisenplenum, bei welchem wir Strategien besprachen, um es Tätern so schwer wie möglich zu machen, bei uns Fuß zu fassen.

    Das beinhaltete, dass zum Beispiel auch bei der Between am Mittwoch Awarenesspersonal vor Ort ist, Türansprachen und Warnungen und auch einen öffentlichen Post zu dem Thema.

    Dieser offensive Umgang mit dem Thema hatte Wirkung gezeigt und Täter lange vor unserem Club abgeschreckt.

    Vor einem Monat kam es nun auch bei uns auf einer Party mutmaßlich zu dem Einsatz von K.O.-Tropfen.

    Dabei haben mindestens 2 Personen zusammengearbeitet und versucht die betroffene Person von ihren Freunden zu trennen und aufs Klo zu bringen. Zum Glück hatten wir aufmerksame Gäste, die die Situation auf der Toilette beobachtet hatten und uns zur Hilfe holten, wodurch Schlimmeres verhindert werden konnte.

    Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle!

    Leider blieb es nicht bei diesem Einzelfall, weswegen wir uns entschieden haben zum Schutz unserer Gäste das Thema öffentlich anzusprechen. Wir nehmen das Thema sehr ernst, deshalb möchten wir offen mit euch darüber reden und euch dazu aufrufen, euch bei uns zu melden, wenn ihr verdächtige Situationen erlebt oder beobachtet habt oder vielleicht sogar Infos habt, die uns dabei helfen könnten eventuelle verdächtige Personen zu finden.

    Hilfe für Betroffene

    Wenn ihr oder eure Freunde selbst betroffen gewesen seid, meldet euch bitte bei :

    awareness@elipamanoke.de

    Ihr werdet absolut anonym behandelt.

    Das Awarenesspersonal wurde aufgestockt und zusätzlich wurde von uns vorsichtshalber der weiße Ring informiert und kann euch bei Bedarf psychologisch und auch rechtlich zur Seite stehen. Nicht nur für Fälle die im eli passiert sind, sondern überall.

    Wir möchten an dieser Stelle auch keine Panik auslösen. Es handelt sich bisher nur um eine Hand voll unbestätigter Verdachtsfälle. Jedoch möchten wir diese auch nicht unter den Teppich kehren. Wir möchten euch als unsere Gäste sensibilisieren und auch um eure Mithilfe bei der Aufklärung dieser Taten bitten.

    Doch woran erkenne ich, dass ich oder Freunde eventuell gespiked wurden?

    Inzwischen spricht man von Spiking, wenn jemand heimlich Drogen verabreicht bekommt. Egal ob in Form von K.O.-Tropfen (z.B. GHB, GBL, BDO), durch Spritzen (needle spiking, diverse Substanzen) oder in Form von mutmaßlichen Joints/Zigaretten (z.B. synthetische Cannabinoide, Opiate) oder Lines (z.B. Heroin, Ketamin).

    Substanzen

    Die am häufigsten verwendete Substanz, um Leute zu spiken, sind GHB/GBL/BDO, auch unter den Namen „G“ (englisch ausgesprochen) oder „liquid ecstasy“ bekannt.

    Diese wirken ähnlich wie Alkohol, da sie an die selben Rezeptoren ansetzen. Jedoch gibt es ein paar Möglichkeiten es zu unterscheiden. Wenn ihr einen der folgenden Punkte feststellt, sagt bitte uns oder Freunden Bescheid:

    • ihr fühlt euch sehr betrunken, obwohl ihr noch gar nicht so viel getrunken habt
    • ihr fühlt euch alkoholisiert, obwohl ihr keinen Alkohol getrunken habt
    • der Raum schwankt (torkeln)
    • der Raum dreht sich in eine Richtung (Menschen torkeln nicht im zickzack, sondern „fallen“ in eine Richtung)
    • Sekundenschlaf auch beim gehen oder während des Tanzens
      lallen oder wirres Reden

    Spiking ist darauf ausgelegt euch in kurzer Zeit zum Einschlafen zu bringen. Deshalb sagt uns und euren Freunden Bescheid, wenn ihr euch irgendwie komisch fühlt – wir sind für euch da.

    Wenn sich euer Zustand innerhalb der nächsten 30-60 Min wieder verbessert, ist auch Entwarnung angesagt und ihr könnt ohne Sorgen weiter feiern.

    Sprecht uns auch an, wenn ihr irgendwo eine Person seht, welche etwas dizzy wirkt. Nur gemeinsam können wir uns unseren Safer Space erhalten!

    Unser Awarenesspersonal ist medizinisch geschult und steht euch dabei zur Seite.
    Und habt keine Angst, niemand wird im eli für Konsum verurteilt oder fliegt gar raus. Wir haben doch alle mal zu tief ins Glas geschaut oder uns verschätzt. Das ist menschlich und führt bei uns nicht zum Ausschluss.

    Weitere Sicherheitshinweise

    • Nehmt bitte kein Getränke, Joints oder Drogen von jemandem an, den ihr nicht kennt. Geht mit zur Bar und vergewissert euch, dass ihr auch den Drink bekommt, den ihr möchtet und geht nicht mit Fremden in eine Klokabine.
    • Habt eure Getränke jederzeit im Blick und lasst sie nicht unbeaufsichtigt irgendwo stehen. Sollte irgendwas komisch schmecken: Weg damit!
    • Sollte euch jemand G oder GHB oder GBL oder liquid ecstasy oder eine andere flüssige Droge anbieten, lehnt das definitiv ab und sagt jemanden von unserer Crew Bescheid. Diese Droge ist in Kombination mit Alkohol extrem gefährlich!
    • Solltet ihr mitbekommen, dass es einer Person nicht gut geht, sie nicht mehr zurechnungsfähig wirkt und vielleicht von irgendwem Richtung Toilette oder aus dem Club gebracht wird, gebt uns Bescheid. Wir kümmern uns!
    • Solltet ihr euch selbst nicht gut fühlen, rückt euch jemand zu sehr auf die Pelle oder ihr fühlt euch diskriminiert, meldet euch bei uns!
      Wir sind für euch da und helfen

    An dieser Stelle noch eine klare Warnung an die Täter: Menschen gegen ihren Willen Substanzen zu verabreichen, ist keine Kleinigkeit und auch wenn wir in anderen Bereichen auf den Zuzug der Polizei verzichten, werden wir an dieser Stelle ausnahmslos alle Täter der Polizei ausliefern. Der Einsatz von K.O.-Tropfen gilt als schwere Körperverletzung bis hin zu versuchtem Mord. Das elipamanoke ist kein Raum für Menschen, die leichtfertig für ein krankhaftes Gefühl von Macht mit dem Leben anderer Menschen spielen.

    Lasst uns gemeinsam aware bleiben und Tätern keinen Raum bieten! Lassen wir nicht zu, dass diese Arschlöcher uns das Tanzen vermiesen!

    Eure eli family